Sammlung Schick
Hrsg. v. Bettina Beckert und Margrit Brehm mit Texten von Margrit Brehm, Andrea Fink, Siegfried Gohr, Marc Gundel, Axel Heil, Eva Heisse, Selima Niggl, Frank Schmidt und Manuel van der Veen sowie einem Interview der Herausgeberinnen mit Katharina und Anton Schick, erschienen im Ernest Rathenau Verlag, Karlsruhe 2022
320 Seiten, über 400 Farbabb., Text deutsch, Hardcover / Leinenbezug,
320 × 200 × 38 mm, 1966 gr
ISBN 978-3-946476-11-5
€ 72,00 (zuzüglich Versandkosten – Stand 1.12.2023: Inland € 8,50 / 1 Ex.)
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Es war ein lange gehegter Wunsch von Anton und Katharina Schick, Einblicke in ihre Sammlung für Interessierte zu ermöglichen und die einzelnen Werkgruppen durch renommierte Autorinnen und Autoren vorstellen zu lassen. Der nun vorliegende Band erzählt nicht nur die Geschichte der Sammlung in Form eines Interviews mit dem Sammlerpaar, sondern bietet auch eine ganz persönliche „Geschichte der Kunst“ mit Schwerpunkt im 20. Jahrhundert – von ZEN 49 und Informel über die Künstlergruppen COBRA und SPUR bis in die Gegenwart.
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Wenn man das Haus, in dem Katharina und Anton Schick seit 1997 leben, zum ersten Mal betritt, spürt man unmittelbar, dass hier nicht nur Kunstwerke gesammelt werden, sondern Kunst im umfassenden Sinn Teil des Lebens ist. Schon am Eingang hängen mehrere Werke des Expressionisten Josef Eberz, dann fällt der Blick auf ein humorvolles Gemälde des amerikanischen Surrealistenfreundes William Copley, und ist man im Wohnzimmer angekommen, weiß man nicht, ob man seine Aufmerksamkeit zuerst den Skulpturen im Garten und der freien Aussicht auf Bad Kissingen schenken soll, die ein großes Panoramafenster eröffnet, oder dem den Raum bestimmenden Großformat von Walter Stöhrer. Wohin der Blick auch schweift, überall hängen oder stehen Kunstwerke aus den unterschiedlichsten Zeiten und von den verschiedensten Orten. Die Sammlung Schick hat viele Facetten, verbindet Kontinente und Stilrichtungen, „high and low“ und hat sich wie jede „echte Sammlung“ über Jahre entwickelt. Hier finden sich naiv gemalte Hinterglasbilder, Volkskunst, die sich aus dem Glauben speist, ebenso wie Werke der Münchner Gruppe SPUR, die vom revolutionären Geist der 1960er Jahre getragen sind. Leichthändige Keramiken von Pablo Picasso ebenso wie Kinderspielzeug aus dem 19. Jahrhundert, Grabwächterfiguren aus Bali ebenso wie ein realistisch aufgefasstes Entenpaar aus Bronze von August Gaul. Resultiert die Vielfalt des Gesammelten einerseits aus der über 40-jährigen Sammlungsgeschichte, so spiegelt sich in ihr andererseits aber auch die individuelle und souveräne Entscheidung, die für Katharina und Anton Schick bei dem Erwerb jedes neuen Stücks an erster Stelle steht. Es gibt keinen einmal festgelegten und dann dogmatisch verfolgten Plan – ganz im Gegenteil. Entscheidend ist und war stets das einzelne Werk, die Faszination, die es ausübt und der Wunsch genau dieses Bild oder diese Skulptur zum Teil des eigenen Lebens zu machen.